Nach mehr als 1000 Arbeitsstunden konnte das Fahrzeug WLF-AB Tank 5000 am 6. Mai 2007 anlässlich der Florianifeier feierlich gesegnet und in den Dienst gestellt werden. Im Anschluss an diese Feierlichkeiten hatte die Bevölkerung im Rahmen eines Frühschoppens die Möglichkeit das Fahrzeug zu besichtigen und genauer kennenzulernen.
Taktische und wirtschaftliche Überlegungen
Aufgrund der Gesamtsituation im Pflichtbereich Laakirchen gingen die Überlegungen der FF Lindach nicht nur in Richtung Anschaffung eines TLF, sondern in Richtung eines vielseitigen, zukunftsorientierten und vor allem vergleichsweise günstigeren Wechselladefahrzeuges auf Basis eines gebrauchten Trägerfahrzeuges.
Dieses Fahrzeugsystem hat einen entscheidenden Vorteil: Mit dem Trägerfahrzeug (WLF) können mittels Hakenlift verschiedenste Kontainer aufgenommen und zum Einsatz gebracht werden.
Wechselladefahrzeuge sind aufgrund ihrer Flexibilität und Vielseitigkeit schon seit Jahren bei vielen Feuerwehren und Hilfsorganisationen mit großem Erfolg im Einsatz.
Aus diesen Gründen fiel die Entscheidung zum Projekt: WLF-AB Tank 5000.
Der Aufbau
Nachdem die Entscheidung für ein WLF gefallen war, begann die Suche nach einem geeigneten, gebrauchten Trägerfahrzeug.
Nach mehrwöchigem Recherchieren in Internetdatenbanken und bei Nutzfahrzeughändlern entschieden wir uns für einen MB Actros 2540.
Das gebrauchte Fahrgestell musste jetzt in ein Einsatzfahrzeug verwandelt werden. Der Aufbaurahmen und sämtliche nicht mehr benötigten Anbauten wurden entfernt. Anschließend wurde das komplette Fahrgestell geschliffen und lackiert.
Parallel dazu wurde nach einem gebrauchten Hakenlift für 5m Kontainer Ausschau gehalten. Nach mühsamer Suche wurde schlussendlich ein geeignetes Gerät gefunden.
Bereits am Beginn des Projekts wurde über den Aufbau eines Krans diskutiert. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten fiel die Entscheidung für einen sofortigen Ankauf nicht leicht. Aus technischer Sicht ist jedoch ein nachträglicher Aufbau nicht sinnvoll, somit wurde intensiv nach einem gebrauchten Gerät gesucht. Eine extrem hohe Nachfrage am Gebrauchtmarkt verteuerte die wenigen, am Markt verbliebenen Aggregate so sehr, dass die Differenz zum Neugerät nur mehr gering war und wir uns daher für einen sehr günstig angebotenen neuen Kran PK 18500 entschieden haben.
Eine Krankonsole wurde gefertigt und mit dem Rahmen des Hakenlifts verbunden. Auf diese Konsole wurde der Kran aufgebaut.
Der dazu notwendige Nebenantrieb mit Pumpe und Tank sowie eine Innensteuerung für den Hakenlift wurden angekauft und ebenfalls in Eigenregie an das Fahrzeug aufgebaut.
Ein weiterer Schwerpunkt des WLF Projektes war die Fahrerkabine. Diese musste auf eine Besatzung von 1:5 umgebaut werden. Es wurde ein Boden in die Kabine eingezogen und eine Sitzbank angefertigt. Für die Typisierung der zweiten Sitzreihe war zusätzlich der Einbau von Fenstern an beiden Seiten notwendig.
Um aus dem zivilen Fahrgestell ein Einsatzfahrzeug zu machen, mussten natürlich die notwendigen Signaleinrichtungen (Blaulicht und Folgetonhorn) und der Fahrzeugfunk installiert werden.
Zentral über beide Hinterachsen wurde ein verwindungssteifer Käfig für den Tank positioniert.
Der gesamte Rahmen wurde sandgestrahlt, grundiert, lackiert und hohlraumversiegelt. Anschließend wurden alle Verkleidungsbleche aus Aluminium angefertigt, lackiert und mittels Klebetechnik am Kontainer angebracht.
Die Rollläden wurden bei der Fa. Lohr angekauft und selbst am Kontainer montiert.
Fazit
Der vorangegangene Übersichtsbericht beschreibt nur die Eckpfeiler von diesem Projekt. In mehr als 1000 Arbeitsstunden wurden die Aufgaben vor die uns unser Vorhaben gestellt hat gemeistert. Besonders stolz ist die gesamte Mannschaft auf die eigenständige gemeinsame Planung und Durchführung.
Mit diesem Fahrzeugkonzept sehen wir uns auch in Zukunft den Herausforderungen der immer weiterreichenden Einsatzpalette der Feuerwehren gewachsen.
HBI Andreas Pesendorfer, Mai 2007